Studie: Deutschlands Umstieg auf Elektroautos gefährdet tausende Arbeitsplätze

Studie: Deutschlands Umstieg auf Elektroautos gefährdet tausende Arbeitsplätze
Studie: Deutschlands Umstieg auf Elektroautos gefährdet tausende Arbeitsplätze

Es scheint, als ob der Weg für die deutsche Automobilindustrie holprig wird. Da batteriebetriebene Fahrzeuge weniger Montagearbeit erfordern als Autos mit Verbrennungsmotor, könnte der Übergang zu Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren Tausende von Arbeitnehmern in Deutschland betreffen, so eine Studie des Münchner Ifo-Instituts.

Die Untersuchung, die im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie durchgeführt wurde, legt nahe, dass der Versuch der Regierung, Diesel- und Benzinfahrzeuge zugunsten von emissionsarmen und -freien Fahrzeugen aus dem Verkehr zu ziehen, mit potenziellen Herausforderungen verbunden ist. Folglich müssen sich die Unternehmen nun mit dem Risiko der Arbeitslosigkeit aufgrund von Qualifikationsdefiziten auseinandersetzen und Mitarbeiter umschulen.

Elektrofahrzeuge benötigen im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor etwa sechsmal weniger Teile und ihre Produktion lässt sich leichter automatisieren, so dass deutlich weniger Arbeitskräfte für ihre Herstellung benötigt werden.

Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte, der Wandel zur E-Mobilität sei eine große Herausforderung vor allem für die mittelständischen Zulieferer. Es gelte, hochqualifizierte Arbeitsplätze in der verbleibenden Pkw-Produktion mit Verbrennungsmotor und in der aufstrebenden Elektrofahrzeugbranche zu schaffen, ohne den Strukturwandel aufzuhalten.

Die Ifo-Studie ergab, dass durch die Umstellung auf E-Autos bis 2025 mindestens 175.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie wegfallen könnten, während bis dahin nur 73.000 Beschäftigte in der Diesel- und Benzinautoproduktion in Rente gehen würden.

Das bedeutet, dass rund 100.000 Arbeiter in der deutschen Autoindustrie von Arbeitslosigkeit bedroht sein könnten, es sei denn, sie sind in der Lage, in den kommenden Jahren neue Qualifikationen zu erwerben.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Europäische Kommission im Rahmen ihrer Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität" bis 2030 mindestens 30 Millionen emissionsfreie Autos auf den Straßen haben will.

Da die Lücke nun bekannt sei, müssten die Unternehmen daher rechtzeitig die richtigen Maßnahmen wie Umschulung und Weiterbildung ergreifen, sagte ifo-Forscher Oliver Falck.

Die Ifo-Studie berücksichtigte allerdings nicht die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Elektrofahrzeugfertigung und der E-Auto-Batteriezellenproduktion.

Dies könnte bedeuten, dass die Gesamtauswirkungen der Umstellung auf E-Fahrzeuge auf den Arbeitsmarkt des Landes im Vergleich zu den rund 100.000 Arbeitsplatzverlusten bis 2025 wahrscheinlich geringer ausfallen.